Bayerisch-rustikal sitzt es sich im Ai Parioli, dem Restaurant an der Tennishalle an der Mendener Straße in Friedrich-Wilhelms-Hütte. Die Familien Lauria , die das Restaurant vor Jahren übernahmen, haben dem Namen vom Vorbesitzer einen Untertitel beigegeben: „Sapori Lucani“.

Bayerisch-rustikal sitzt es sich im Ai Parioli, dem Restaurant an der Tennishalle an der Mendener Straße in Friedrich-Wilhelms-Hütte. Ai Parioli heißt ein Stadtteil von Rom, in dem sich der älteste Tennisclub der Stadt befindet. Die Familie Lauria , die das Restaurant vor drei Jahren übernahm, haben dem Namen vom Vorbesitzer einen Untertitel beigegeben: „Sapori Lucani“. Dieser wiederum, erzählt Pasquale Lauria, verweist auf den Herkunftsort der beiden Familien, die Region Lucanie zwischen Apulien und Kalabrien.

Pasquale reiste 1987 als Kellner nach Deutschland, um die Sprache zu lernen. Da er hier aber weniger herablassend behandelt wurde als in seiner Heimat, blieb er.

Die Liebe zu einem eigenen Restaurant scheint ungebrochen. Nicht nur, dass Pasquale nicht müde wird, vorbei zu kommen und zu fragen, ob es schmeckt und alles in Ordnung sei. Es gibt auch ständig Neues zu probieren. Neben der normalen Karte findet der Gast auf einem beigelegten Papierbogen aktuelle Gerichte, derzeit unter dem Motto „Fantasia di Pasta Fresca“. Geboten wird eine interessante Auswahl an selbst gemachter Pasta mit verschiedenen Füllungen.

Die handgefertigten „Quadrati“ mit Kürbiskern-Füllung (8,50 Euro), die wir gewählt hatten, schwammen in heißer Buttersoße und sind nichts für Gallenkranke. Die Portionen werden auf Wunsch auch halbiert. Im Winter gibt’s „Mama-Spezialitäten“ mit Kichererbsen und Borlotti (Bohnen) wie zu Hause; im Sommer sind hier etliche Salat-Variationen zu finden.

Ganz zu Beginn unseres Schlemmergangs hatten wir noch zwei Vorspeisen aus der normalen Karte genossen: einen interessanten Fischsalat mit zitroniger Soße (9,50 Euro) und eine gemischte Vorspeisenplatte (9,90 Euro), auf der sich unter anderem ein warmes und raffiniert gewürztes Gemüseragout, Parmaschinken mit einem Stückchen Melone sowie eine gute Handvoll Rucola befanden mit grob gehobeltem Parmesan, unter dem einige Scheiben Rinder-Carpaccio lagen. Schon optisch ein Genuss waren die „Triangoli“ (neun Euro): selbst gemachte, dreieckige Nudeltaschen, die ihre orangefarbenen und grünen Streifen Karotten und Spinat im Teig verdankten und eine herzhafte Gorgonzola Füllung bargen.

Neben der Fantasia-Karte verweist eine täglich mit der Hand geschriebene Tafel auf das, was „Der Chef empfiehlt“. Wir wählten davon die Pennette mit Putenstreifen (neun Euro), eine braune, mit einem Hauch Pernod versetzte Soße, die auf die ungewöhnliche Experimentierfreude der Küche hindeutet und sich als sehr passend erwies.

Typisch für die Küche des Hauses war die ungebundene Tomatensauce mit dicken Fruchtstücken und Kräutern, in denen die Pennette mit Seeteufel (neun Euro) auf den Tisch kamen. Der feine Fisch, in Stückchen angerichtet, und die fruchtige Sauce harmonierten gut mit den al dente gekochten, schräg angeschnittenen Pastaröhrchen, die ihren Namen einem Federkeil (Penne) verdanken. Saucen mit großen Mengen Sahne zu binden, ist nicht nach Pasquale Laurias Geschmack. Das verrate ganz im Gegenteil eine schlechte oder schlecht kopierte italienische Küche.

Als Wein wählten wir einen offenen Pino Grigio (vier Euro) und ein Viertel Chardonnay (vier Euro), die beide ehrlich im Geschmack waren. In einem Regal bewahren die Gastronomen für besondere Anlässe einige edle Tropfen aus der süditalienischen Heimat auf. Schließlich lockte noch ein Tiramisu (fünf Euro), der sich als sehr harmonisch erwies, weder zu süß war, noch zu sehr durchtränkt mit Alkohol. Die Familie Lauria arbeitet sechs Tage durch, für die warme Jahreszeit haben sie eine große Terrasse eingerichtet.

 

Ai Parioli, Ristorante und Pizzeria, Mendener Straße 4 in Troisdorf, 02241 / 826 66.

Ai Paroli Restaurant